Aufruf

Online- Aktion zum internationalen Tag der Arbeiter*innen
        – Seminare – Musik – Redebeiträge – 
            
   Im Sinne des ersten Mais möchten wir trotz covid-19 das Arbeiter*innenbewusstsein mit Beiträgen, Workshops, Texten und Redebeiträgen stärken. Gerade in der Krise gilt es, solidarisch miteinander zu sein, sich zusammenzuschließen und neue Perspektiven zu entwickeln, die das System, welches den 99% am meisten schadet, in Frage stellen.
        Seid dabei! 
 
Hier auf dieser Website sammeln wir diese Beiträge, um gemeinsam das Maifest, das wir sonst gefeiert hätten, nachzubilden. 
 
Der erste Mai ist der internationale Tag der Arbeiter*innen und somit
auch Tag des Kampfes gegen Armut, Unterdrückung und Ausbeutung. 
Wir sehen derzeit in der Corona-Krise mehr denn je: In unserer heutigen Gesellschaft ist der Zweck der Produktion die Erwirtschaftung von Profiten und nicht die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse. Während Kleinunternehmer*innen um ihre Existenz bangen, prellen die Großunternehmen bereits die Mieten. So bringt das Kapital seine Schäfchen ins Trockene, während Angestellte, Kleinunternehmer*innen und Kurzarbeiter*innen weiter im Regen stehen. Das Leistungsprinzip lässt jene bangen, die jetzt die größten Ausfälle haben und verbreitet ein Klima des Misstrauens – jenes Leistungsprinzip, welches das Fundament des zeitgenössischen Kapitalismus ist. Es verstellt den Weg zur echten Solidarität.
 
Soziale Ungleichheit ist nach wie vor abhängig vom Status der Familie,
Herkunft, Geschlechtlichkeit, Aussehen und vielen anderen Faktoren.
Der Zugang zu Bildung, politischem Mitbestimmungsrecht und Einkommen
 wird bestimmt durch die soziale Lage. 
 
Gesundheit und Lebensgestaltung sind abhängig
von  den Strukturen eines kapitalistischen Wirtschafts-, Staats- und Gesellschaftssystems, das den Weg zu uneingeschränkter Gleichberechtigung verstellt.
An den Außengrenzen Europas werden Menschenrechte täglich mit Füßen getreten:  40.000 Menschen sitzen weiterhin in den Geflüchtetencamps auf den griechischen Inseln fest und werden sich selbst überlassen, während  Wasser-, Medikamenten- und Lebensmittelversorgung knapp werden. Die Reaktion in Europa von Gleichgültigkeit bis symbolischer Solidarität.
        
Das Aufbegehren der Arbeiter*innen und Unterdrückten muss unbedingt
zusammen mit klimaschützender, politischer Veränderung gedacht werden.
Denn der  anstehendeStrukturwandel muss
gemeinsam mit allen gestaltet werden, die unter den Auswirkungen
dieses Systems leiden. Dabei muss sich die kapitalistische Wirtschafts- und Wachstumspraktik grundlegend ändern.
 
Wir möchten feministische und antirassistische Kämpfe, Klimaschutzkämpfe, Arbeiter*innenkämpfe und Kämpfe von Migrant*innen verbinden. Damit stellen wir uns
entschieden gegen die faschistischen Spaltungsversuche von AfD und Co
und der fehlenden Abgrenzung der Regierungsparteien. Denn rechte Parteien und Organisationen versuchen von der Wut der Arbeiter*innen zu profitieren und verschleiern die tatsächlichen Ursachen ihrer Probleme mittels Instrumentalisierung gesellschaftlicher Probleme für rassistische und sexistische Hetze. Doch die wahren Probleme heißen Kapitalismus,Neoliberalismus  und Faschismus! 
              
Es wird Zeit für eine andere Welt, in der Menschen vor Profiten stehen! Der Kapitalismus richtet sich gegen uns alle, gemeinsam möchten wir uns gegen ihn wenden!
     

Repressionen? Was tun?

Liebe Leute,

vielen Dank an alle, die am 18. Mai gemeinsam die Nazis blockiert haben. Damit ist aber noch nicht alles Friede, Freude, Feierkuchen. Im Nachhinein werden aller Wahrscheinlichkeit nach Repressionen auf uns und euch zukommen:

Ich war bei der Sitzblockade am 18.05. dabei und die Polizei hat meine Personalien aufgenommen.

Was kommt jetzt auf mich zu? Wie gehe ich am besten damit um?

Wenn ihr Briefe oder Anrufe von der Polizei bekommt, dann sagt denen nichts. Ihr seid nicht dazu verpflichtet, eine Aussage zu machen. Redet nicht mit der Polizei! Bleibt gelassen! Das hat keine negativen Auswirkungen für euch. Eine Aussage kann aber später gegen euch verwendet werden. Und: Auch wenn ihr etwas abstreitet, könnt ihr damit aus Versehen andere in die Bredouille bringen.

Gegen alle Menschen, deren Personalien am 18. Mai aufgenommen wurden, werden voraussichtlich folgende Schritte eingeleitet:

1. Ein Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit. Die wird wahrscheinlich begründet mit dem Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und ist eine Aufforderung, eine Geldstrafe zu zahlen. In diesem Fall solltet ihr so schnell wie möglich formlos Einspruch einlegen (dafür gibt es eine Frist von 14 Tagen) und euch per Mail an uns wenden: antirep-hi@riseup.net

oder

2. Eine Aufforderung von der Polizei, sich zu einem laufenden Ermittlungsverfahren zu äußern und/oder eine Einladung zu einem Termin auf einer Polizeiwache. Dieser Aufforderung müsst ihr nicht nachkommen. Ihr seid nicht dazu verpflichtet, eine Aussage gegenüber der Polizei zu machen. Schickt denen keinen Brief mit einer Aussage und beehrt sie nicht mit eurem Besuch. Wendet euch per Mail an uns: antirep-hi@riseup.net

oder

3. Ein Strafbefehl, der euch dazu auffordert, eine bestimmte Strafe zu zahlen. Auch in diesem Fall gilt: So schnell wie möglich innerhalb von 14 Tagen formlos Einspruch einlegen. Einen Strafbefehl zu bezahlen, bedeutet, die Strafe anzuerkennen. Schickt uns eine Mail: antirep-hi@riseup.net

Wie geht es dann weiter?

Sobald die ersten Briefe da sind und wir wissen, was das Vorgehen der Ermittlungsbehörden ist, werden wir einen Infoabend mit einem solidarischen Anwalt machen. Gemeinsam können wir uns dann überlegen, wie wir uns am besten gegen die Repressionen wehren. Das ganze kann sich noch eine Weile hinziehen, schließlich muss die Polizei jetzt über 100 Vorgänge bearbeiten. Wenn ihr uns eine Mail schickt, werden wir euch auf dem Laufenden halten.

Komme ich jetzt in den Knast? Bin ich vorbestraft, übermorgen arbeitslos oder bekomme ein Berufsverbot? Keine Sorge, natürlich nicht! Wir sind auch im Nachhinein für euch da.

Unsere Einschätzung momentan:

Sitzblockaden werden meistens als Ordnungswidrigkeiten behandelt und es ist schwer, daraus eine Straftat zu machen. Allerdings könnte es sein, dass ihr Anzeigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bekommt. Wir haben auch den Eindruck, dass sich die Polizei wegen ihres verhältnismäßig netten Vorgehen bei der Räumung und den 10+ Durchsagen, die sie gemacht hat, versucht hat, gut abzusichern und es evtl. wirklich auf Strafverfahren ankommen lassen wird.

Wir lassen euch nicht allein!

Also: Ruhe bewahren und Klappe halten! Falls ihr Fragen habt, schreibt uns einfach an! Leitet diese Infos an alle weiter, die am Samstag mit dabei waren.

Niemand muss mit der eigenen Angst alleine da stehen. Eine Anzeige bedeutet noch keine Verurteilung, eine Verurteilung noch nicht, vorbestraft zu sein und Kosten können solidarisch gemeinsam getragen werden.

Unsere Solidarität ist stärker als ihre Repression!

Rechtshilfetipps:

https://www.rote-hilfe.de/index.php/rechtshilfe-und-unterstuetzung/aussageverweigerung

https://media.ccc.de/v/23C3-1346-de-sie_haben_das_recht_zu_schweigen

Hier findet ihr ein paar Links zum Thema Sitzblockaden:

https://www.anwalt.de/rechtstipps/legaler-widerstand-gegen-rechte-demonstrationen_018574.html

http://monstersofgoe.de/2011/05/09/versammlungs-blockaden-verboten/

https://keinenmeter.noblogs.org/post/2012/02/28/blockaden-als-grobe-storung/

Hier sind wie versprochen die Aktionskarten:

Finale Tipps für Samstag:

  • Organisiert euch in Bezugsgruppen
  • Praktische, bequeme und Bunte(!) Kleidung
  • Nehmt genug zu Trinken und Essen mit, Medikamente und Binden/Tampons
  • Schminke, Haargel, Fetthaltige Cremes wirken wir Magneten für Pfeffer, lieber nicht auftragen
  • Lieber eine Brille als Kontaktlinsen
  • Wechselkleidung falls eure Nass, Dreckig o.Ä. wird
  • ausreichend Bargeld
  • wasserfester Stift um die EA Nummer zu notieren

Was ihr zu Hause lasst:

  • Alkohol und Drogen
  • Tiere
  • Alles was als Waffe gewertet wird (Pfeffer, Schraubenzieher, Taschenmesser)
  • Schmuck, Ketten und alles was nur „Style“ ist und woran du hängen bleiben könntest

Karte beide Seiten Raster Hinten-zusammengefügt

No Pasarán Festival

¡No pasarán! Unter der Losung der Internationalist*innen im antifaschistischen Kampf während des spanischen Bürgerkriegs, wollen wir mit euch ein Festival in Hildesheim feiern! Damals wie heute ist es richtig und wichtig dem Faschismus, Patriarchat, Kapitalismus und so vielem mehr entgegen zu treten und dabei selbst in Theorie und Praxis revolutionäre Perspektiven zu erschaffen.

Am Freitag, den 13.10. erwarten euch ab 16 Uhr in der KuFa neben Vorträgen, Workshops und leckerem Essen, natürlich auch jede Menge gute live Musik. Von Folklore über Rap bis Punk haben wir für jede*n was dabei.

Für weitere Infos bitte in die Rubrik „No Pasaran Festival“ klicken.
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No Pasaran! Bimre Faşizm.
Bi şiara di dema li Îspanya di şerê navxweyîde şoreşgerên enternasyonalîst en kû li hember faşîzmê bi rûmet li berxwe didan, em dixwazin di pey rêka wan da bi hevra festivalekê pîroz bikin.
Mîna wek doh û îro hebû, li hember faşîzmê, erka serdestîya mêr, kapîtalîzmê û bi her awayê
Kevnarîyê re tekoşîn kirin rastê û pêwîste. Di nav teorî û pratîkt girînge perspektîven şoreşgerî were afirandin.
Di dema 13.10.2017 de li cem „Kufa Hildesheim“ roja înê ji seat 16:00 şûnde, bi semîner, xebatên dezgeyan, bi xwarinên lezîz û zêde, ji folk-musîk, musîka hîp-hop û punk-rock bigire ji bo hemû kesan bernameyek li benda weye.
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No Pasaran! Şiarıyla ispanya içsavaşı döneminde faşizme karşı mücadele eden enternasyonalist devrimcilerin onurlu mücadelesi ışığında sizlerle birlikte bir festival kutlamak istiyoruz.
Dün ve bugün olduğu gibi, faşizme, erkek egemenliğine, kapitalizme ve her türden gericiliğe karşı mücadele etmek önemli ve doğrudur. Teori ve pratik içerisinde devrimci perspektifler yaratmak kaçınılmazdır.
13.10.2017 tarihinde Cuma günü sizleri „Kufa Hildesheimde“ saat 16:00 dan sonra, seminerler, atölye çalışmaları, lezzetli yemekler ve bol miktarda folk-müzik, hip-hop ve punk-rock müziğine kadar herkese yönelik bir program beklemektedir.

Unser Feminismus bleibt Antirassistisch

Demo 13. März 2016
14.00 Uhr – Hildesheim Hbf

Plakat-fbDemo13-03-2016

Am 13. März wollen besorgte Bürger_innen „für mehr Sicherheit“ auf dem Hildesheimer Marktplatz demonstrieren. Sie fantasieren einen Anstieg von Gewalttaten gegen Frauen seit Beginn der „Flüchtlingskrise“ herbei.
Kein Wunder, dass sich die neonazistische Partei „die Rechte Hildesheim“ und Initiator_innen der rechten Hildesheimer Bürgerwehr ebenfalls angekündigt haben. Kreise, die sonst gegen „Gender-Mainstreaming“ wettern, nutzen die Vorfälle in Köln, um das Problem des Sexismus auf „die Fremden“ zu verschieben.
Das Bild des unbekannten Vergewaltigers ist ein billiges Klischee. Vergewaltigungen und sexualisierte Übergriffe geschehen häufig innerhalb der Familie und dem Bekanntenkreis. Auch der sogenannte „Schutz unserer Frauen“ drängt Frauen nur in die Opferrolle und spricht ihnen den Subjektstatus ab, indem es Frauen auf den zu schützenden Besitz des weißen Mannes reduziert. Das ist patriarchaler und rassistischer Bullshit vom Feinsten!

Sexismus ist nicht eingewandert, sondern hier immer schon ein Problem. Ihm gilt es einen antirassistischen Feminismus entgegenzusetzen!

Deswegen am 13.03. gemeinsam mit uns auf die Straße gehen!

 

Unterstützer_innenliste:

– Linke Initiative Hildesheim
– SDS Hildesheim
– Linksjugend [’solid] Hildesheim
– Kurdisches Volkshaus
– TiRiHi
– Aktionsnetzwerk gegen Rassismus
– Infoladen Hildesheim
– Stern-Kebap Hildesheim
– Hi_queer
– Brückenstübchen Hildesheim
– AStA Uni Hildesheim
– AStA HAWK Hildesheim – Holzminden – Göttingen

Gespaltener Protest gegen Rechts in Algermissen

Infovorträge in Hildesheim, Wunstorf, Braunschweig, Hannover und Hameln / CDU- Bürgermeister treibt Keil in Protest gegen Rechts

Anlässlich der Demonstration am 07. November 2015 in Algermissen fand am gestrigen Abend in Hameln ein gut besuchter Infovortrag über die Nazistrukturen des Hildesheimer Umlandes statt. Dies war die letzte Veranstaltung nach einer Reihe von Infovorträgen in Wunstorf, Braunschweig, Hannover und Hildesheim. Der Fokus wurde hierbei auf den Kreisverband „Die Rechte“ Hildesheim gelegt. Dieser Kreisverband besteht seit einem Jahr und ist in dieser Zeit mit verschiedenen Aktionen in Hildesheim und Umland aufgefallen. Beispielsweise durch eine schlecht besuchte Demonstration unter dem Motto: „Gegen die Überfremdung des Deutschen Volkes“ im März 2015 in der Hildesheimer Nordstadt. Hierauf wurde mit lautstarkem, bunten und vielfältigem Gegenprotest reagiert. Die Besucher hatten auf den Veranstaltungen die Möglichkeit, Einblicke in die Nazistrukturen und ihr verzerrtes Weltbild in der Region Hildesheim zu erlangen und sich über die Demonstration zu informieren.

Das Aktionsnetzwerk gegen Rassismus hat sich im Vorfeld gegründet, um am 07. November 2015 eine Demonstration in Algermissen durchzuführen. Damit möchte das Aktionsnetzwerk ein Jahr nach der Gründung von „Die Rechte“ auf die Nazistrukturen in der Region aufmerksam machen und seinen Protest dagegen äußern.

Der Anlass der Demonstration ist nicht wie von Algermissens Bürgermeister Moegerle dargestellt, das Image der Gemeinde zu schädigen. Stattdessen sollen dadurch Nazistrukturen in der Region benannt werden um sie in einen gesellschaftlichen Diskurs zu bringen.

Unser Ziel ist es dabei nicht, den Protest gegen Rechts zu spalten oder eine bestimmte Protestform zu diskreditieren, sondern vielmehr den Nazistrukturen in der Region etwas entgegen zu setzen, um ihr verdrehtes Weltbild nicht gesellschaftsfähig werden zu lassen.

Bürgermeister Moegerle zeigt sowohl in dem Gespräch mit uns als auch im Artikel vom 28.10.15 in der HiAZ auf, dass Algermissen weltoffen ist und für „Demokratie und Toleranz“ einsteht. Dieses stellen wir auch nicht in Abrede und begrüßen es. Für uns ist es aber befremdlich, an Stelle der Darstellung des Ortes Algermissen durch die Neonazis zu kritisieren, den Protest gegen Rechts zu spalten und unsere Protestform zu diskreditieren.

Ein Protest gegen Rechts sollte aus vielfältigen und engagierten Aktionen und Formen bestehen. Daher begrüßen wir die Veranstaltung der Gemeinde von Algermissen um 11.00 Uhr vor dem Rathaus.

Für die Zukunft wünschen wir uns aber konstruktive Kritik an unseren Aktionen und Vorhaben.

Das Festbeißen an einzelnen Textpassagen unserer Veröffentlichungen erachten wir dabei nicht als besonders förderlich. Als zielführender betrachten wir das solidarische, anerkennende nebeneinander Bestehen der verschiedenen Protestformen. Dadurch wird der Gesamtprotest gestärkt und umfangreicher. Dieser Effekt wird aber durch eine Spaltung erheblich gemindert und erschwert dadurch die Vermittlung der Botschaft des Protestes.

Daher fordern wir alle Menschen auf, nach dem Besuch der Gemeindeveranstaltung und einem ausgewogenen Mittagessen mit uns gemeinsam um 15.00 Uhr am Bahnhof ein Zeichen gegen die Nazistrukturen in der Region Hildesheim zu setzen.

„Faschismus? Das hat in unserer Welt nichts verloren!“ 

Dieser Aussage würde höchstwahrscheinlich niemand widersprechen. Dennoch finden sich Elemente dieser menschenverachtenden Ideologie immer wieder in unserer Gesellschaft und sind manchmal sogar anschlussfähig. Aktuell gibt es kein deutlicheres Beispiel als der Einfluss offen rechtsradikaler Gruppierungen an rassistischen Versammlungen wie „Pegida“. Es zeigt sich dabei immer wieder, dass unsere Gesellschaft Bedingungen hat, die Faschismus hervorbringen. Dabei kann eine bestimmte Region besondere Eigenschaften haben, die das Vorhandensein dieser Bedingungen offener zeigt als im bundesweiten Diskurs. Regionale Politik und Presse können etwa an Randbezirken verschiedene Stimmungsbilder zwischen angrenzenden Gemeinden bedeuten, wenn sie zum Beispiel einem unterschiedlichen Landkreis angehören. Die politische und mediale Infrastruktur einer Region kann sich also mit bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen mischen, die einzelne Strukturen deutlicher hervorheben als andere. Unsere Kritik an den Machenschaften der Neofaschist*innen richtet sich deshalb zwar auch an dessen regionalen Inszenierungen, darüber hinaus aber ausdrücklich an den gesellschaftlichen Hervorbringungsverhältnissen von Faschismus.

Benennen wir die Sache wie sie ist: Der Landkreis Hildesheim hat ein Problem mit Faschismus. Algermissen ist hierbei aber nur ein sprachliches Instrument der Faschist*innen, sich zu präsentieren! Wir rufen deshalb alle Menschen dazu auf, sich am 07.11. Seite an Seite mit den zivilgesellschaftlichen Kräften vor Ort zu stellen und laut und deutlich zu einer Veränderung dieser Gesellschaft beizutragen! Denn nicht Orte rufen zu Gewalt auf, sondern „Die Rechte“!

Kommt am 07.11. nach Algermissen!
Ein Jahr „Die Rechte“ ist ein Jahr zu viel!

Den Nazis das Jubiläum vermiesen!

Demo am 7. November 2015
um 15.00 Uhr
Algermissen Bahnhof

Seit November 2014 existiert ein Kreisverband der Neonazi-Partei „Die Rechte“ in Hildesheim, welcher bereits durch verschiedene Aktionen aufgefallen ist. Eine faschistische Demonstration in der Hildesheimer Nordstadt dominierte, trotz schlechter Beteiligung, wochenlang die Presse. Regelmäßig werden Mahnwachen vor Flüchtlingsunterkünften oder Kriegsdenkmälern abgehalten, wobei offen gegen Minderheiten gehetzt wird. Im Stadtbild tauchte vermehrt rechte Propaganda auf und vor kurzem kam es zu rassistischen gewaltsamen Übergriffen durch Rechte. Hiergegen formierte sich schon schnell ein breiter, antifaschistischer Widerstand, der faschistische Versammlungen und Aktionen selten unbeantwortet ließ.

Wir wollen aber nicht mehr nur abwarten, bis die Nazis ihre nächste Demo abhalten oder Minderheiten erneut angegriffen werden und wir lediglich dagegen demonstrieren können – wir gehen dorthin, wo sich die Nazipartei letztes Jahr gründete und nehmen den Nazis ihre Handlungsspielräume!
Deshalb ruft das „Aktionsnetzwerk gegen Rassismus Hildesheim“ dazu auf, den Nazigeburtstag in ihrem Gründungsort Algermissen zu vermiesen. Wir werden mit einer großen bunten Demonstration in Algermissen den Fokus auf die Aktionen der Nazis lenken, über rechte Strukturen aufklären und damit nicht nur gegen Rassismus sensibilisieren, sondern auch zum aktiv werden ermuntern.

Ein Jahr „Die Rechte“ ist ein Jahr zu viel!

Aktuelle Infos auf: www.antirahi.blackblogs.org
www.facebook.com/antirahildesheim

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