Aufruf

Feministische Kampftage – eine andere Welt ist möglich!

Schon seit über 100 Jahren streiken, protestieren und kämpfen wir, gegen Diskriminierung und Ausbeutung und für Gleichberechtigung. Und dabei sind uns gerechtere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Wahlrecht nicht geschenkt worden, sondern sind die Resultate der Kämpfe aller Feminist*innen vor uns.
Doch das kann und darf uns nicht reichen: der Kampf muss weiter gehen!
Wir kämpfen für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, für körperliche Selbstbestimmung und für Freiheit!
Wir wollen keine sexuelle Belästigung mehr erfahren – nicht auf der Straße, nicht am Arbeitsplatz und auch nicht durch unsere Partner*innen.
Wir wollen gegen jegliche Gewalt an Frauen, Lesben, inter, nicht-binären, trans* und agender- Personen eintreten. Jede dritte Frau in Deutschland ist in ihrem Leben durch physische oder sexualisierte Gewalt betroffen, jede vierte durch ihren (Ex-)Partner. Diese Gewalttaten sind keine „Beziehungstaten“ oder „Eifersuchtsdramen“, es sind Ausdrücke gewaltsamer Unterdrückung.
Wir wollen nicht mehr in die Rollen von Hausfrauen gedrängt werden, deren Arbeit nicht als solche zählt, die zuhause bleiben, die Kinder erziehen, kochen, putzen und ihre Angehörigen pflegen.
Daher fordern wir die Aufwertung von Pflege-, Sorge- und Haushaltsarbeiten.
Wir fordern die Entkriminalisierung von Sexarbeit.
Wir fordern die Abschaffung der Zweigeschlechtlichkeit, der Geschlechtseinträge, der heterosexuellen Norm und der Zwangssterilisationen von Inter-Personen.
Wir kämpfen gegen das kapitalistische System, das durch die sexistischen, heteronormativen, partiarchialen aber auch rassistischen Strukturen aufrechterhalten wird! Wir wollen keine Verbesserung dieses Dreckssystems sondern seine komplette, absolute Abschaffung!

Unser Kampf muss gegen jede Unterdrückung, die wir aufgrund unseres Geschlechts in Verbindung mit unserer sexuellen Orientierung, unserer Herkunft, unserer Religion, unserem Aussehen, unserem Alter, unseren Fähigkeiten, unserem Einkommen und unserer Bildung erfahren, geführt werden.

Aktuell befinden wir uns durch die Pandemie alle in einer schwierigen Lage. Doch erneut trifft es in besonderem Maße Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans* und agender Personen: Sie sind durch das „Zuhause-bleiben“ noch stärker Gewalt durch ihre Partner ausgesetzt und währenddessen stärker sozial isoliert, kontrolliert und oft an Haus und damit die Täter gebunden. Die Sorgearbeit für Kinder, Angehörige und Partner wird in Zeiten von Corona auf die Spitze getrieben: Viele sind durch Kinderbetreuung, Pflege und die Arbeit von zuhause enorm belastet. Auch die Arbeit in Pflegeberufen, welche durch die Pandemie verstärkte Risiken und Belastungen mit sich bringt, wird vermehrt von FLINTA*s getragen.

Die Ausbeutung und Unterdrückung von FLINTA* Personen geht uns alle etwas an! Sich ihr entschlossen entgegenzustellen, ist unsere Pflicht. Dafür müssen wir solidarisch miteinander sein und Schulter an Schulter für ein besseres Leben all unserer Geschwister eintreten. Denn: Eine andere Welt ist möglich!

Darum kommt zu unseren Feministischen Aktionstagen und mit uns am 8. März auf die Straße! Für eine Welt in der wir frei sind!