Wissen macht A! Das AFA Palooza

Vom 15. bis 17. Februar lädt das Antifaschistisches Netzwerk Hildesheim zu einem Theorie- und Praxiswochenende in der Kulturfabrik Löseke in Hildesheim ein. Über drei Tage werden in Workshops, Filmvorführungen, Vorträgen und Performances Kernaspekte antifaschistischer Beschäftigung beleuchtet. Antifaschismus wird leider immer häufiger mit gewaltbereiten, destruktiven Formen des Protests assoziiert. Dabei sind thematische Schwerpunkte sozialen und politischen Engagements entgegen faschistischer Tendenzen in unserer Gesellschaft aufs engste verbunden mit progressiver Arbeit für ein besseres Miteinander. Themenschwerpunkte des Wochenendes sind u.a. Queer und Feminismus, Antirassismus, Datensicherheit. Interessierte sind zu spannenden Veranstaltungen eingeladen, die zum Ziel haben, den großen Begriff Antifaschismus mit lebensnahen und alltagspraktischen Ansätzen zu verbinden.Time Table (spontane Änderungen sind vorbehalten):

 

________________15.02.2019______________________
 
<<16:00 – 19:00>> „Queere Lebensweisen und queerfeministische Antidiskriminierungsarbeit“ (Workshop) [SCHLAU Hildesheim]
Seminarraum
SCHLAU ist ein Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt zu vielfältigen Geschlechtlichkeiten und sexuellen Orientierungen. In Workshops mit Schulklassen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bieten ehrenamtliche Teams die Möglichkeit, mit jungen lesbischen, schwulen, bi, trans*, inter* und queeren Menschen ins Gespräch zu kommen. Mittels pädagogischer Methoden und evaluierter Konzepte führt SCHLAU niedrigschwellig und unaufgeregt in die Themengebiete ein. SCHLAU spricht dabei über Lebenswirklichkeiten und Biographien, das eigene Coming-Out, Diskriminierungserfahrungen sowie Vorurteile und Rollenbilder. Der Workshop am 15.02. soll queere Lebensaspekte vermitteln und diskutieren. Welche Perspektiven auf gesellschaftliche Strukturen lassen sich jenseits binärer Geschlechterdefinitionen und heterosexueller Körpernormen entdecken? Wofür steht das ‚I‘, das ‚A‘ oder das ‚Q‘ in LGBTQIA+? Ist trans* nur eine Kopfsache? Diese und weitere oder ganz andere Fragen werden die Workshopteilnehmer*innen im gegenseitigen Austausch dikutieren. Außerdem werden Einblicke in queere Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit geboten. All genders, bodies and identities welcome!
 
<<17:00-19:00>> „Marxistischer Feminismus“ (Vortrag) [Ronda Kipka vom SDS FU Berlin]
ProWe
In Bezug auf die Planungen zum Frauen*streik/Feministischen Streik 2019 ist häufig von unbezahlter oder auch unsichtbarer Arbeit die Rede. Häufig fallen auch Begriffe wie Care- und Sorgearbeit. Wir wollen uns anschauen, was Arbeit im Kapitalismus bedeutet, wie sich der Kapitalismus und wir selber reproduzieren und was das alles mit Rollenbildern und „den Frauen*“ zu tun hat.
 
<<19:15-20:00>> Soli Küche – Essen gegen Spende [Projektwerkstatt Hildesheim]
 
<<20:00-22:00>> „The Death and Life of Marsha P. Johnson“ (Film+Diskussion)
Seminarraum
Die Dokumentation beleuchtet den nicht aufgeklärten Tod der Schwarzen trans* und queer Aktivistin Marsha P. Johnson, eine der führenden Figuren der Stonewall Riots, die den Weg zu den heute prominenten CSD und Pride Paraden ebneten. Entlang historischer und aktueller Perspektiven von trans* und nichtbinären Menschen erörtert der Film queere Geschichtsschreibung und die Intersektionen rassistischer und queerfeindlicher Diskriminierung.
 
______________16.02.2019________________________
 
<<12:00-13:45>> „Antifaschistische Aufklärungs- und Bildungsarbeit im gewerkschaftlichen Umfeld“ (Vortrag+Diskussion)
Seminarraum
Was ist der Zweck von Gewerkschaften? Gibt es den Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit noch? Haben Gewerkschaften noch einen gesellschaftspolitischen Auftrag und sind Arbeitskämpfe nur für Gewerkschaftsmitglieder da?
Aufbauend auf diesen Fragen wollen wir uns gemeinsam in lockerer Atmosphäre, dem Thema von Gewerkschaften, Arbeitskämpfen und der Aktualität derer, beschäftigen.
Solidarität unter den Menschen ist das Ziel und der Weg zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse Aller.
Zusammen können wir über Möglichkeiten und Wege sprechen, zukünftige Arbeit zu gestalten und Solidarität zu leben.
 
<<12:00-13:45>> „Rassismuskritik und Weißsein“ (Vortrag+Workshop) [Hannah von Grönheim]
–entfällt leider–
 
<<14:00-17:00>> „How to be an Ally“ (Workshop) [Arpana Aisha Berndt I Maja Bogojevic]
Loretta
In diesem Workshop entwickeln die Teilnehmenden Strategien und Handlungsmöglichkeiten zur Unterstützung von rassismusbetroffenen Menschen im Alltag. Es wird ein offener und diskriminierungskritischer Raum geschaffen, in
dem Unsicherheiten
Um vorherige verbindliche Anmeldung wird gebeten. Dabei reicht auch ein Vorname.
Anmeldung unter: howtobeanally@yahoo.com
 
 
<<14:00-15:45>> „Sicherheit am Handy, Emails, Soziale Netzwerke für Anfänger*innen“ (Workshop)
Seminarraum
Wie anonym bewege ich mich eigentlich in den Weiten des Internets und wer kann wie leicht mitschauen, was ich so mache? Wie sicher kommuniziere ich eigentlich mit meinem Smartphone und was hat das ganze mit Facebook und anderen Sozialen Netwerken zu tun? Antworten auf diese und andere Fragen könnt Ihr vorort von einem Aktivisten aus dem IT-Bereicherhalten. Kommt vorbei und diskutiert mit uns. 
 
<<16:00-18:00>> „Rechte Symboliken“ (Vortrag+Workshop) [ARUG – Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt]
Seminarraum
Am Samstag, 16.02. 16:00 Uhr widmen sich zwei Referent*innen der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt – Zentrum Demokratische Bildung der Vermittlung von Wissen, rund um die Symboliken zeitgenössischer rechter Szene. In einem Vortrag und einem niedrigschwelligen Workshop geht es um das einfache Erkennen mitunter unbekannter Codes und Zeichen der extremen Rechten.
 
<<18:00-19:00>> Soli Küche – Essen gegen Spende [Projektwerkstatt Hildesheim]
 
<<19:00-19:45>> „Sampling Identity“ (Performance) [&Claudia]
Loretta
Im letzten Jahr begann &Claudia mit der Arbeit an „Sampling Identity“, einem Projekt zwischen Konzert und Performance. „Sampling Identity“ nimmt die Zuhörer*innen mit auf eine Reise durch eine trans*Körpererfahrung. Der Körper der Künstlerin* selbst wird gesampled, editiert und von den gesellschaftlichen Erwartungen an einen body male-assigned-at-birth gelöst. Zwischen Musik und Klangkunst forscht &Claudia den Potentialen ihres* Körpers nach, die unter einem cisherteronormativen Berg aus Zwängen und Sanktionen verschüttet liegen.
 
<<20:00-22:00>> „Das Fest des Huhns“ (Film+Diskussion)
Seminarraum
Ein Forscher*innenteam begibt sich 1992 auf eine Expedition ins urtümliche Österreich, wo die Sitten und Gebräuche der weißen Ureinwohner in der alpinen Abgeschiedenheit von den Ethnolog*innen erforscht werden können. Sie beobachten einen Wandel in den Traditionen des österreicher Urvolkes: Die altehrwürdigen Kultstätten ihrer eigentümlichen Religion stehen leer, das alte Ritual des Lämmerkultes ist einem neuartihgen Fest zu Ehren des Huhnes gewichen. Bedroht der Kontakt mit der Zivilisation das ursprüngliche Brauchtum alpiner Stämme?
 
_______________17.02.2019_____________________
 
<<12:00-14:00>> „Historische Stadtführung: Nationalismus und Antifaschismus in Hildesheim“ (Stadtrundgang) [Vernetztes Erinnern I Projektwerkstatt Hildesheim]
Treffpunkt an der KuFa
 
<<14:00-15:45>> „Patriotismus in der linken Szene“ (Diskussion) [Linksjugend ’solid Hildesheim]
Loretta
 
<<14:00-15:45>> „Nazimelder Hildesheim“ (Vortrag) [Nazimelder Hildesheim]
Seminarraum
In dem Vortrag „Rechte Strukturen in und um Hildesheim“ wird – im Auftrag der Gruppe Nazimelder Hildesheim – über Neonazis berichtet, welche in Hildesheim aktiv sind. Ziel ist es einen groben Überblick zu bekommen, welche Nazis es gibt und was für Gruppen sie haben. 
 
<<16:00-17:45>> „Klassismus“ (Vortrag) [Andreas Kemper]
Seminarraum
In Frankreich machen noch immer die Proteste der „Gelbwesten“ von sich reden. Eine Gruppe französischer Soziolog*innen um Didier Eribon („Rückkehr nach Reims“) und Edouard Louis („Wer hat meinen Vater umgebracht“) führen diese Proteste auf den „Klassenrassismus“ zurück. Was ist „Klassenrassismus“` bzw. „Klassismus“? Andreas Kemper wird die verschiedenen Aspekte von Klassismus darstellen und freut sich auf eine rege Diskussion.
 
<<18:00-19:30>> „Tipps und Tricks für Antifas“ (Workshop) [Antifaschistisches Kollektiv 37]
Seminarraum
Was kann ich gegen die ganze Scheiße auf der Welt tun? Wie kann ich mich mit anderen organieren? Wie kann ich rechtlichem Stress aus dem Weg gehen oder damit umgehen? Was gibt’s in Hildesheim für Möglichkeiten? Fragen über Fragen, die euch das Antifaschistische Kollektiv 37 beantworten möchte! 
 
<<19:00-20:00>> Soli Küche – Essen gegen Spende [Café Brühlchen]
 
<<20:00-22:00>> Film: „Wem gehört die Stadt?“ mit anschließender Diskussion
Seminarraum
Hausbesetzungen sind kein neues Phänomen. Schon in den 70er und 80er gab es eine große Bewegung. Aber auch heute werden wieder Häuser besetzt, zuletzt in Berlin, Tübingen, Freiburg und Hildesheim. Aber warum werden Häuser besetzt? Und wer steckt hinter der Besetzung des Buntstifthauses in Hildesheim? Ein Film von Jannis Große.

Das Antifaschistische Netzwerk ist ein Verbund unterschiedlichster Initiativen, Gruppen und Personen aus Hildesheim, deren gemeinsames Ziel es ist, konservativen, rassistischen und faschistischen Entwicklungen mit progressiver Arbeit an sozialer und politischer Gerechtigkeit und Teilhabe entgegenzuwirken.


Barrierefreiheit:

Die Veranstaltung ist zu größten Teil nicht barrierefrei. Sie findet in deutscher Lautsprache statt. Die Räumlichkeiten der Veranstaltung befinden sich im 2. Stock. Der Zugang zum 2. Stock kann nur über eine Treppe mit 28 Stufen erfolgen. Vor einem Veranstaltungsraum befindet sich eine Schwelle.

Des weiteren gibt es im 2. Stock eine relativ große Toilette. Diese verfügt aber über keine Haltegriffe. Weitere Toiletten befinden sich im 1. Stock. Am Eingang zum Veranstaltungsort gibt es eine Infopoint. Dieser ist dauerhaft mit Menschen besetzt die euch bei Fragen weiter helfen.

Allergien und Unverträglichkeiten:

Bei Allergien und Unverträglichkeiten wende dich bitte an das Kochteam. Das gesamte Essen wird vegan sein.

Für Fragen und Bedürfnisse im Vorfeld schreib uns bitte an folgende Mail: AktionsnetzwerkgegenRassismus(at)riseup.net