Infovorträge in Hildesheim, Wunstorf, Braunschweig, Hannover und Hameln / CDU- Bürgermeister treibt Keil in Protest gegen Rechts
Anlässlich der Demonstration am 07. November 2015 in Algermissen fand am gestrigen Abend in Hameln ein gut besuchter Infovortrag über die Nazistrukturen des Hildesheimer Umlandes statt. Dies war die letzte Veranstaltung nach einer Reihe von Infovorträgen in Wunstorf, Braunschweig, Hannover und Hildesheim. Der Fokus wurde hierbei auf den Kreisverband „Die Rechte“ Hildesheim gelegt. Dieser Kreisverband besteht seit einem Jahr und ist in dieser Zeit mit verschiedenen Aktionen in Hildesheim und Umland aufgefallen. Beispielsweise durch eine schlecht besuchte Demonstration unter dem Motto: „Gegen die Überfremdung des Deutschen Volkes“ im März 2015 in der Hildesheimer Nordstadt. Hierauf wurde mit lautstarkem, bunten und vielfältigem Gegenprotest reagiert. Die Besucher hatten auf den Veranstaltungen die Möglichkeit, Einblicke in die Nazistrukturen und ihr verzerrtes Weltbild in der Region Hildesheim zu erlangen und sich über die Demonstration zu informieren.
Das Aktionsnetzwerk gegen Rassismus hat sich im Vorfeld gegründet, um am 07. November 2015 eine Demonstration in Algermissen durchzuführen. Damit möchte das Aktionsnetzwerk ein Jahr nach der Gründung von „Die Rechte“ auf die Nazistrukturen in der Region aufmerksam machen und seinen Protest dagegen äußern.
Der Anlass der Demonstration ist nicht wie von Algermissens Bürgermeister Moegerle dargestellt, das Image der Gemeinde zu schädigen. Stattdessen sollen dadurch Nazistrukturen in der Region benannt werden um sie in einen gesellschaftlichen Diskurs zu bringen.
Unser Ziel ist es dabei nicht, den Protest gegen Rechts zu spalten oder eine bestimmte Protestform zu diskreditieren, sondern vielmehr den Nazistrukturen in der Region etwas entgegen zu setzen, um ihr verdrehtes Weltbild nicht gesellschaftsfähig werden zu lassen.
Bürgermeister Moegerle zeigt sowohl in dem Gespräch mit uns als auch im Artikel vom 28.10.15 in der HiAZ auf, dass Algermissen weltoffen ist und für „Demokratie und Toleranz“ einsteht. Dieses stellen wir auch nicht in Abrede und begrüßen es. Für uns ist es aber befremdlich, an Stelle der Darstellung des Ortes Algermissen durch die Neonazis zu kritisieren, den Protest gegen Rechts zu spalten und unsere Protestform zu diskreditieren.
Ein Protest gegen Rechts sollte aus vielfältigen und engagierten Aktionen und Formen bestehen. Daher begrüßen wir die Veranstaltung der Gemeinde von Algermissen um 11.00 Uhr vor dem Rathaus.
Für die Zukunft wünschen wir uns aber konstruktive Kritik an unseren Aktionen und Vorhaben.
Das Festbeißen an einzelnen Textpassagen unserer Veröffentlichungen erachten wir dabei nicht als besonders förderlich. Als zielführender betrachten wir das solidarische, anerkennende nebeneinander Bestehen der verschiedenen Protestformen. Dadurch wird der Gesamtprotest gestärkt und umfangreicher. Dieser Effekt wird aber durch eine Spaltung erheblich gemindert und erschwert dadurch die Vermittlung der Botschaft des Protestes.
Daher fordern wir alle Menschen auf, nach dem Besuch der Gemeindeveranstaltung und einem ausgewogenen Mittagessen mit uns gemeinsam um 15.00 Uhr am Bahnhof ein Zeichen gegen die Nazistrukturen in der Region Hildesheim zu setzen.